Umfang des Service der Deutschen Bahn für mobilitätseingeschränkte Reisende im Jahr 2015

Die Deutsche Bahn (DB) bietet Menschen mit Behinderungen umfangreiche Dienstleistungen rund um ihre Reise an. Damit bekennt sich der Konzern, auch wenn es immer wieder einmal Probleme und Beschwerden gerade seitens der Reisenden mit Mobilitätseinschränkungen gibt, zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber den mehr als zehn Millionen Bundesbürgern, deren Reise mit diesen Leistungen komfortabel, beziehungsweise überhaupt erst möglich wird. In einer aktueller Information der Bahn ist mehr darüber zu erfahren, in welchem Umfang diese Serviceleistungen im Jahr 2015 erbracht wurden.

Für ihre Fahrgäste mit körperlichen, kognitiven oder Sinnesbehinderungen hat die Bahn die Mobilitätsservicezentrale eingerichtet, welche auch von Familien mit kleinen Kindern oder von älteren Reisenden genutzt werden kann. Sie ist über die Internetseite, per E-Mail, Fax sowie täglich zwischen 06:00 Uhr und 22:00 Uhr auch telefonisch zu erreichen. Unter der Voraussetzung, dass die Fahrt bis 20:00 Uhr des Vortages angemeldet wird, hilft diese Zentrale bei der Planung und Buchung der gesamten Reise. Im Jahr 2015 hatte es mehr als 650.000 Hilfestellungen dieser Art gegeben.

Die wichtigsten Stationen wurden bisher mit mehr als 900 mobilen Hubgeräten, Schrägen, Treppenliften oder Elektromobilen ausgerüstet. Von 16 festen Standorten aus sorgen mobile Teams der Bahn an weiteren 47 kleineren und mittleren Bahnhöfen dafür, dass alle Reisenden sicher und bequem ein- und aussteigen können. Daran beteiligen sich auch Kooperationspartner der Deutschen Bahn wie die Bahnhofsmission und örtliche Taxibetriebe.

Die Servicemitarbeiter wurden mit speziellen Schulungen auf diese Arbeit vorbereitet. 

Die Deutsche Bahn – DB Station&Service AG betreibt rund 5.400 Bahnhöfe. Rund100 Stationen werden jedes Jahr barrierefrei umgebaut, wodurch, auch dank der erheblichen Fördermittel von Bund und Ländern, die Zahl der barrierefreie Stationen ständig erhöht wird.

Gegenwärtig sind an rund 76 Prozent der Bahnhöfe die Bahnsteige höhengleich und mittels Schräge oder Aufzug stufenfrei erreichbar. 59 Prozent der bestehenden Bahnsteige verfügen über eine Bahnsteighöhe, die beim Einsatz entsprechender Fahrzeuge auch einen niveaugleichen Einstieg erlauben. Bei einer relative großen Zahl der bestehenden Bahnsteige sind 38 Zentimeter oder weniger hoch. Ihre Erhöhung wird noch eine längere Zeit in Anspruch nehmen.

Weitere Fortschritte konnten bei der Ausstattung von Bahnsteigen mit taktilen Leitsystemen aus Bodenindikatoren erreicht werden. Bisher sind rund 4.560 Bahnsteige derart ausgerüstet. Zudem gibt es einige Bahnhöfe, die mit normgerechten Handlaufbeschriftungen ausgestattet wurden und taktile Lagepläne bekommen haben.

Auch in dem mehr als 400 DB-Reisezentren wurde begonnen, Barrierefreiheit mittels Türfolierung, taktiler Wegführung, barrierefreie Aufrufsysteme und höhenverstellbaren Schaltern sowie induktiven Hörschleifen zu verbessern. Derzeit sind 55 Reisezentrum barrierefrei ausgestattet.

Die Informationen zu den Angeboten der Deutschen Bahn sind vom Aufsuchen von Reiseverbindungen bis zu den Hilfen der Mobilitätszentrale zielgruppenspezifisch im Internet aufbereitet. Dazu gehören auch die wichtigsten Auskünfte in leichter Sprache sowie Gebärdensprachvideos.

Seit August 2013 wurden alle 44 ICE-Züge der zweiten Generation mit Blick auf Verbesserungen für mobilitätseingeschränkte Reisende modernisiert. Sie verfügen über zwei Rollstuhlstellplätze mit Hubtisch und Serviceruf sowie ein taktiles Leitsystem. Der neue ICE 3 ist seit Dezember 2013 mit Hublift für Rollstuhlnutzer im Einsatz. Im neuen Intercity 2 wird eine Schräge für Fahrgäste mit Rollstuhl mitgeführt. Bei neuen Fahrzeugen werden durch taktile Leitsysteme sowie großformatige Monitore mit kontrastreicher Anzeige die Information im Zug für alle erleichtert.
Mehr als 60 Prozent der Fahrzeuge für den Regionalverkehr verfügen über fahrzeuggebundene Ein- und Ausstieghilfen, rollstuhlgerechte Toiletten und digitale Informationssysteme.

Mit kostenfreier Beförderung von Hilfsmittel bei Vorlage des entsprechenden Schwerbehindertenausweises, den Ermäßigungen bei den BahnCards sowie der unentgeltlichen Beförderung bei gültiger Wertmarke im Öffentlichen Personennahverkehr und den Regeln für Begleitpersonen steht die Deutsche Bahn weiterhin zum gesetzlich geregelten Nachteilsausgleich.

Und die Deutsche Bahn arbeitet daran, Barrierefreiheit ihrer Angebote und ihres Service für mobilitätseingeschränkte Reisende kontinuierlich weiter zu verbessern. Das tut sie auf der Grundlage eines Programmes, das in regelmäßigen Abschnitten aktualisiert wird. Zugleich arbeitet sie seit mehr als 13 Jahren mit Vertretern der Selbsthilfegruppen zusammen. Dafür wurde im Jahr 2006 eine Arbeitsgruppe mit vom Deutschen behindertenrat benannten Vertretern ins Leben gerufen. Zum Engagement der Deutschen Bahn gehört auch, dass sie in der Arbeitsgruppe „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ mitarbeitet sowie mit dem Award „Barrierefrei Reisen“ dieser Entwicklung zu barrierefreien Serviceketten immer wieder neue Impulse vermittelt.

Wer sich für den kompletten Themendienst interessiert und mehr über das Programm der Deutschen Bahn zum weiteren Ausbau von Barrierefreiheit wissen möchte, erfährt auf dieser Internetseite mehr dazu.